Mückenlocher Geschichte

 

Saß damalen an den badischen Ufern des Neckar ein Seifensieder und Tuchfärber so sich ein Loch nannte. War ein unwilliger und hochfahrener Geselle, dabei kühn und unerschrocken, saß ihm auch die Faust locker. Kam einstmalen der Graf Greinsberg an die Neckarstaden geritten zum Fischen in bunter Gesellschaft. Da vertrat ihm der Loch den Weg sagend, er der Loch benötige das Ufer für Seife und Tuch und noch so fürstlichen Füßen sei von ihm, dem Loch nicht verstattet dieselben dorthin zu setzen.


Fuhr der Greinsberg mit der Hand ans Schwert, er, der Loch, solle nimmermehr aufmucken. Weshalb man den Loch dann den Aufmuckloch hieß; später aber den Flecken da dies Geschehen danach benannte. Wurde dann Muckloch daraus, später in der Franzosenzeit Mückeloch und endlich Mückenloch; finden sich in dieser Gegend auch bis heute Mücken die Menge.  (...) . . . Andere leiten den Namen Mückenloch von einem damaligen Brunnenbohrer und Wasserfinder niederländscher Abkunft her.  Sei jener durch die Lande gezogen, allenthalben auf den Boden deutend und befehlend: "Mück en Loch", was soviel bedeutet wie: "mach ein Loch". Habe dieser nicht gemerkt, daß seine Absichten an den Ufern des überreichlich Wasser führenden Neckar unnötig und unwillkommen gewesen seien; sei auch mit Schimpf davongejagt worden. Sei aber sein stete Rede:              "Mücken Loch" erhalten geblieben.

aus: Begebenheiten, Sagen und Gedichte von Mückenloch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Herausgeber: Willi Jakob

 
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